GESCHICHTE
Ende 1994 wurde der Hunter aus dem Flugdienst der Schweizer Luftwaffe zurückgezogen. Gleichzeitig führte das Armee 95 Programm zur Auflösung der Fliegerstaffel 5. Bestrebt Ihre Freundschaft zu verlängern beschlossen die Mitglieder dieser Einheit einen Verein zu gründen.
1994
In den frühen Morgenstunden des 19. November 1994 wurde La Cinquième Escadrille geboren, gegründet von Robert Briner, Raymond Clerc, Jean-Paul Cruchon, Claude Nicollier und Jean-Luc Schorer. Dieser Verein verbindet ehemals in die Fliegerstaffel 5 eingeteilte Militärpiloten.
Sehr schnell regte sich der Wunsch, einen Hunter vor dem Abbruch zu retten. So erhielt der Verband im Laufe des Jahres 1995, dank der Unterstützung der Luftwaffe und der Militärabteilung des Kantons Waadt, den Hunter J-4078 in einwandfreiem Flugzustand. Dieses Flugzeug wird fast sieben Jahre lang in einer ehemaligen Schreinerei in Arnex-sur-Orbe ausgestellt, umgeben von zahlreichen Ausrüstungsgegenständen: Düsentriebwerken, Schleudersitzen, Material der Bodentruppen und Erinnerungen an die Staffeln. So entstand ein kleines Museum, recht bescheiden zwar, aber in Erwartung zu wachsen. Anschließend wurde der seit mehr als 20 Jahren auf dem Gelände des Militärmuseums von Morges installierte DH-100 Vampire, J-1055 , dem Verein übergeben.
1995
1998
Nach einigen Jahren in Arnex-sur-Orbe entstand der Bedarf, die Aktivitäten des Museums in grössere Räumlichkeiten zu verlagern. Der Militärflugplatz Payerne, Hauptstützpunkt unserer Luftwaffe, erwies sich als ideal für die Unterbringung eines brandneuen Gebäudes. Die mit dem Flugplatzdirektion und dem Luftwaffenkommando eingeleiteten Gespräche stiessen sofort auf positiven Zuspruch und grosses Interesse. Mit dieser wertvollen Unterstützung entwickelte der Vorstand von „La Cinquième Escadrille“ einerseits das Projekt des Museums in Payerne und gründete andererseits einen neuen Verein, der seine Bemühungen unterstützen soll: Espace Passion, Trägerverein für das Museum „Musée de l’Aviation Militaire“. Heute zählt dieser Verein mehr als 650 Mitglieder. Noch im selben Jahr wurde der Cinquième Escadrille der Vampire J-1157 offeriert, welcher lange Zeit auf einem Industriegelände in Aigle ausgestellt war. Dank des aussergewöhnlichen Engagements der Mitglieder des Vereins Espace Passion konnte das Flugzeug in aufwändiger Arbeit restauriert werden.
Auf Wunsch des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport und um das Museumsprojekt juristisch sauber abzusichern gründeten die Mitglieder der Cinquième Escadrille am 10. März 1999 die Fondation du Musée de l’Aviation Militaire de Payerne. Der Stiftungsrat, unter dem Vorsitz von Claude Nicollier, bestand aus Mitgliedern der Cinquième Escadrille sowie aus hochrangigen Vertretern der Luftwaffe. Er kümmerte sich in der Folge um den Bau des Museums.
1999
Die Stiftung
2001
Die Suche nach Finanzmitteln begann Ende 1998. Die Grundsteinlegung am 12. Dezember 2001 war ein weiterer Meilenstein des Projekts.
Ein Name für das Musuem wurde mittels eines Wettbewerbes für Jugendliche, unterstützt durch die Zeitschrift l’Illustré, gesucht. Mit seinem Vorschlag „Clin d’Ailes“, einem Wortspiel, welches auf Deutsch in etwa mit „Flügelzwinkern“ übersetzt werden könnte, gewann der damals 12-jährige in Arnex-sur Orbe lebende Bastien Bornand diesen Wettbewerb nach einstimmigem Urteil der Jury unter Vorsitz von Claude Nicollier. Der Grafiker Robert Rausis kreierte noch ein passendes Logo dazu. Im selben Jahr begann der Bau des Museums und die Restaurierungsarbeiten an den auszustellenden Flugzeugen wurden aufgenommen.
2002
Clin d’Ailes
2003
Am 25. April wurde das Clin d’Ailes Museum eingeweiht. Dieser grandiose Tag wurde mit einer Flugpräsentation historischer Flugzeuge, insbesondere der Breguet 14 aus Clermont-Ferrand und des AMPA Hunter Trainers, aber auch der Patrouille Suisse und des PC-7 Teams abgeschlossen. In acht Jahren ist der etwas verrückte Traum einiger entschlossenen Piloten, einen Hunter vor dem Abbruch zu retten, Wirklichkeit geworden: Das Museum „Clin d’Ailes, Musée de l’Aviation Militaire“ wurde geboren. Ein wunderbares Abenteuer! Sechs Flugzeuge besetzen die prachtvolle Ausstellungshalle: ein Vampire DH-100, ein Vampire Trainer DH-115, ein Venom DH-112, ein Hunter Mk.58, ein Hunter Trainer TMk.68 und eine Mirage IIIS. Im Oktober wurde die Sammlung des Museums mit einem von der Luftwaffe gespendeten Alouette 2-Hubschrauber angereichert. Am 1. November wird das Memorial der Luftwaffe eingeweiht. Dieses Denkmal das von Aridio Pellanda, einem ehemaligen Mirage-Piloten, geschaffen wurde, besteht aus einem Block aus Tessiner Granit und einer Marmorstele mit einem Zitat von St-Exupéry. Dieses Denkmal ist der Erinnerung an alle Männer und Frauen gewidmet, die während ihrer Tätigkeiten in der Luftwaffe tödlich verunglückten.
Ein Jahr nach der Eröffnung des Museums ist die Restaurierung des Mirage-Simulators (Simir) abgeschlossen und die ersten Demonstrationen können stattfinden. Der Hunter Trainer J-4203 erhielt sein ziviles Kennzeichen HB-RVW und konnte seinen Erstflug als Zivilflugzeug am 18. Mai durchführen. Clin d’Ailes ist Partner von Imag’in Air, dem ersten internationalen Festival des Luftfilms, das in Payerne als Prolog zu AIR 04 stattfindet. Vom 3. bis 5. September besuchen 275.000 Zuschauer diese großartige Airshow. Die Flugzeuge des Museums werden auf dem „Static Display“ ausgestellt und der Hunter Trainer nimmt an den Flugvorführungen teil.
2004
2005
Die Stiftung erhält von der Luftwaffe eine Mirage III-RS, mit Kennzeichen R-2117, sowie eine zweisitzige Mirage III-DS, mit Kennzeichen J-2012. Vor dem Museum wird die im letzten Jahr erhaltene Florida-Antenne auf ihrem Sockel aufgebaut. Die Nase des Vampire wird modifiziert, wodurch ihre ursprüngliche Form wiederhergestellt wird. Der Hunter Trainer führt 55 Flüge durch und nimmt am Yvair 05 Air Meeting teil. Der Stiftungsrat beschließt, die Machbarkeit einer Erweiterung des Museums zu prüfen. Die Divisionär Pierre-André Winteregg, seit 1999 Verbindungsoffizier zwischen der Luftwaffe und der Stiftung, wird als Mitglied des Stiftungsrates gewählt.
Am 30. Juni nahmen mehr als 400 Personen, darunter der Chef der Armee, an der offiziellen Übergabezeremonie der beiden Mirage III-RS und III-DS teil. Im Rahmen des ARISS-Programms wird am 22. September aus Museum eine Funkverbindung zwischen dem an Bord der Internationalen Raumstation ISS an Bord befindlichen deutschen Astronauten Thomas Reiter und andererseits Schülern des Gymnase Intercantonal de la Broye hergestellt. Am 4. November eröffnet eine offizielle Zeremonie die Partnerschaft zwischen der Clin d’Ailes und dem European Fighter Aviation Museum in Montélimar. Der Hunter Trainer führt 52 Flüge durch und nimmt am Mollis 06 Air Meeting teil.
2006
2007
Am 8. Februar wurde Jean-Rodolphe Willi zum neuen Direktor des Museums ernannt und ersetzte Alfred Ramseyer, der zum Ehrendirektor ernannt wurde. Alfred Bohnenblust ersetzt Jean-Pierre Kallenbach als Präsident von Espace Passion. Der Hunter Trainer führt 45 Flüge durch.
Am 23. Juni wurde Alfred Bohnenblust zum Direktor des Museums ernannt und ersetzte den verstorbenen Jean-Rodolphe Willi. Bis heute hat das Museum seit seiner Gründung mehr als 60.000 Besucher empfangen. Am 2. August findet die erste Schweizer Luftfahrtbörse statt. Großer Erfolg mit knapp 3.000 Besuchern. Am 16. September fand eine Weltpremiere statt, der erste Flug eines zivilen Passagiers an Bord unseres Mirage III Doppelsitzers, HB-RDF. Der Hunter Trainer führt 44 Flüge, und die Mirage III 8 Flüge, durch. Bis heute konnten mehr als 200 Passagiere die Schönheit des Militärjetfluges an Bord unserer legendären Flugzeuge entdecken.
2008
2009
Um Alfred Bohnenblust zu ersetzen wurde am 3. April Christophe Keckeis zum Präsidenten von Espace Passion ernannt. Im Juni nimmt die Mirage III am Meeting du Bourget teil. Im September nehmen der Hunter und die Mirage III am „Geneva Classics“ teil. Das Abenteuer geht weiter…
Anlässlich des 100. Jahrestages der Zivilluftfahrt nahmen unser Hunter und unser Mirage Doppelsitzer am 24. Juli an der Emmen-Flugschau teil. Sehr erfolgreiche CentenAir-Tage der offenen Tür am 24. und 25. September auf der Air Base Payerne mit 5.500 Besuchern des Museums. Das Museum war vom 5. bis 14. November Ehrengast des Comptoir de Payerne. Ein Solar Impulse-Stand ist Teil des Museums und ermöglicht es somit den Besuchern, das grosse Abenteuer von Bertrand Piccard und André Borschberg zu verstehen.
2010
2011
Der Stiftungsrat erstellt ein Projekt zur Erweiterung des Museums. Beginn der Mittelbeschaffung.
Ausarbeitung des definitiven Projekts zur Erweiterung des Museums. Der Baugenehmigungsantrag wird eingereicht, das Budget überprüft und die Angebote eingeholt. Das Museum begrüßt seinen 100.000sten Besucher im Mai.
2012
2013
Am 26. April feiert das Museum sein 10-jähriges Bestehen mit der Teilnahme des PC-7 TEAM, das sein neues Buch herausbringt, und einem Dreiecksflug des Aero Club Schweiz. Jürg Studer wird zum Direktor des Museums ernannt und ersetzt den verstorbenen Alfred „Boblu“ Bohnenblust. Am 15. Oktober erhält das Museum schlussendlich die Baugenehmigung, die Erweiterungsarbeiten beginnen.
Dank FOXEL SA kann das Museum auf der Website in 360 ° entdeckt werden. Am 30./31. August und 6./7. September feiert die Schweizer Luftwaffe ihr 100-jähriges Bestehen. Das Clin d’Ailes Museum nimmt an der 100-jährigen Ausstellung mit seinem Hunter und seiner Mirage IIIDS teil. Der Hunter Trainer und die Mirage IIIDS sind täglich Teil des AIR14-Flugprogramms. Das Museum ist eine ganze Woche lang Austragungsort des RTS-Programms „Les Dicodeurs“..
2014
2015
Die offizielle Eröffnung der Museumserweiterung findet am 1. Mai statt. Am 18. Mai beginnt Espace Passion mit dem Flugdienst aus seiner neuen Wartungswerkstatt, welche Teil der Erweiterung des Museums ist.